SEHEN WER DU BIST

Ein Workshop-Experiment von Colin Oliver, verfasst in den frühen 1970ern

Eine Darstellung, die Douglas Harding und anderen Freunden viel verdankt. Es ist das Ziel dieser Notizen und der Zeiger, die sie enthalten, deine Aufmerksamkeit darauf zu lenken, was du als kleines Kind kanntest, aber seitdem aus den Augen verloren haben magst: wer du wirklich bist.

Der Ansatz ist einfach. Dein Finger ist ein Pfeil, du bist das Ziel.

Zeige auf deine Füße. Du siehst Füße. Zeige auf deine Knie. Du siehst Knie. Zeige auf deinen Bauch. Du siehst einen Bauch. Zeige auf deine Brust. Du siehst eine Brust. Zeige auf dein Gesicht. Du siehst.........

Wenn jemand mich anschaut, sieht er ein Gesicht. Wenn ich hierher schaue, finde ich gar nichts. Wenn sich meine zeigende Fingerspitze immer mehr dem nähert, was ich mir als Stirn vorstellte, verschwindet sie im Nichts.

Was passiert mit deiner Fingerspitze?

Wenn jemand mich anschaut, sieht er zwei Augen. Nach meiner eigenen Erfahrung finde ich nur eines.

Nun zähle deine Augen. Aus wie vielen schaust du heraus? Vielleicht hast du ein einziges Auge, ganz aus Glas, und niemand schaut heraus.

Schau zu dir selbst, schau einen Freund an und registriere den Unterschied.

Hier sind drei Fragen: Seid ihr Angesicht zu Angesicht (Face to Face)? Dein Freund hat ein Gesicht, aber wie steht es mit dir? Bist du nicht Raum, offen für das Gesicht vor dir?

Um es noch klarer zu machen, besorge dir eine lichtdurchlässige Papiertüte, etwa 30cm tief, und schneide den Boden heraus. Tu hast einen Tunnel fabriziert. Deine Freundin steckt ihr Gesicht in das eine Ende, du dein Gesicht in das andere, und ihr schaut euch an.

Zwei Fragen: Wie viele Gesichter siehst du in der Tüte? Ist dein Ende geschlossen oder offen?

Wenn du herausfinden möchtest, wo du dein Gesicht aufbewahrst, schau in den Spiegel.

Der Raum, wo du bist, ist klar und unverkennbar. Wenn der Groschen einmal gefallen ist, deine Identität wieder entdeckt ist, dann kannst du in den Raum schauen, wann immer du willst. Er ist stets zugänglich.

Von außen hast du den Anschein einer Person, aber deine Innenansicht ist luftig und leicht. Könnte dies die Geschichte eines jeden von uns sein? So oft übersehen, ist hier unser gemeinsamer Grund, wo alle eins sind.

Da du so luftig bist, hast du irgendwelche Grenzen, irgendwelche Trennlinien zwischen innen und außen?

Wenn dein Auge ein Fenster ist, hat es einen Rahmen?

So wie du offen für das Gesicht deines Freundes bist, bist du nicht für alles offen? Grenzenlos, enthältst du die ganze Welt. Innen und außen werden eins.

Setz dich mit geschlossenen Augen hin und achte auf deinen Atem.

Der Ruhe und Stille deines eigenen Seins wird die Empfindung des Atmens geschenkt.

Achte nun auf die Geräusche innerhalb des Raums oder außerhalb.

Trennt dich etwas vom Klopfen eines Hammers oder dem Ruf eines Vogels?

Ereignen sie sich, wie dein Atem, in dir?

Du fragst dich vielleicht, was mit deinen Gedanken und Gefühlen passiert. Ohne eine Box, in die du sie einsperren könntest – kommen und gehen sie nicht als Teil der Weltenbühne?

Ich stelle fest, dass ich außerstande bin, irgendeinen speziellen Gedanken oder ein Gefühl festzuhalten. Da ich ohne Substanz bin, fehlen mir dazu die Mittel.

Die Wahrheit dessen, wer du wirklich bist, ist klar und unveränderlich. Was sich verändert und vertieft, ist die Würdigung der Wahrheit.

Ein vorbeiziehender Gedanke, der dir in den Sinn kommen mag, ist dieser: nichts hier wurde je geboren.

Wenn du in die Klarheit, die Weite deines Seins schaust, kannst du dann eine Spur von irgendetwas außer dem Ungeborenen entdecken?

Vom Herzen der Dinge, genau da wo du bist, geht alles aus. Ein Blatt entfaltet sich, ein Baum biegt sich im Wind. Dein Herz schlägt, deine Hand greift ein Werkzeug. Sei dir einfach des Raums bewusst, in dem sich alles abspielt.

Hier ist auch die Quelle der Liebe. Deine Freunde zu sein hat erstaunliche Ähnlichkeit damit, sie zu lieben. Sei offen und die Liebe kommt – zu ihrer Zeit – in die Welt.

Es stimmt, manchmal erfahren wir alles mit einem Gefühl von Ausgelaugtheit, vergleichbar einer Dürre. Zu anderen Zeiten erstrahlt die Welt in einer Frische, einem Glanz, in der alle Dinge sich ihrer eigenen Existenz erfreuen.

Schäle aufmerksam eine Orange. Sei gegenwärtig; achtsam für die Farbe der Orange, ihre Textur, ihr Aroma und ihren Geschmack.

Beachte, wohin die Abschnitte gehen, wenn du sie isst. Verschwinden sie in einem Mund?

Was auch immer die Aktivität ist, sieh, dass du dabei nie in Erscheinung trittst.

Du könntest endlose Inspiration und Kreativität in dieser neuen Offenheit finden.

Etwas von dieser Kreativität könntest du dazu nutzen, anderen die Wahrheit zu zeigen und sie mit ihnen zu teilen. Auf diese Weise feiert der Eine, in großer Freude, seine eigene unaufhörlich erneute Selbst-Entdeckung.

Sieh, was geschieht.

Fahre fort mit einem anderen Experiment

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