Das folgende Experiment ist dem Arbeitsheft für zwei Personen Der Werkzeugkasten zum Test der Unglaublichen Hypothese (The Toolkit For Testing The Incredible Hypothesis) entnommen, das Douglas Harding im Jahr 1972 entwarf. Die ‚Unglaubliche Hypothese’ verweist auf ein Zitat von Tennyson: „Näher ist Er als Atmen und näher als Hände und Füße.“ ("Closer is He than breathing and nearer than hands and feet.") Die beiden Personen, die das Arbeitsheft durchgehen, werden als Grün und Rot bezeichnet.
Grün spricht zu Rot: „Lehn dich bequem zurück, entspanne dich, sei ganz ruhig, schließe die Augen, und höre zu; beantworte meine Fragen laut, wenn dir danach ist.“
„Danach, was offenbar und gegenwärtig ist, wie siehst du jetzt aus?“
„Wie viele Beine, Arme, Köpfe, Körper – wenn überhaupt welche – kannst du feststellen?“
„Wie groß bist du?“
„Kannst du nicht trotzdem sagen ‚ICH BIN’?“
„Ist dein Empfinden zu SEIN jetzt irgendwie weniger stark als wenn du dich selbst als Dies oder Das siehst und denkst? Ist es vielleicht jetzt viel stärker?“
„Hängt es von einem deiner Sinne ab?“
„Hat diese ICH BIN-heit irgendwelche Eigenschaften, die sie mit deiner menschlichen Erscheinung oder etwas anderem in Verbindung bringen könnte; oder die sie trennen könnte von ICH BIN-heit wie oder wo auch immer sie erlebt wird?“
„Wenn du so in deinem Zentrum bist, bist du nicht auch im Zentrum allen SEINS, aller Wesen, und ihnen viel näher als deinen eigenen Händen und Füßen?“
„Und mir selbst viel näher als diese meine Hände und Füße?“
[Nach einer Pause liest nun Rot die gleichen Fragen Grün vor.]
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Zitate
ALLES SEIN – UND NICHTS
Schüler: „Wie erkennen wir die Macht Gottes?“
Ramana Maharshi: „Sie sagen ‚Ich bin’. Das ist sie. Was sonst könnte sagen ‚Ich bin’? Das eigene Sein ist Seine Macht. Schwierigkeiten tauchen erst auf, wenn man sagt ‚Ich bin dies oder das, so und so’. Tun Sie das nicht. Seien Sie Sie selbst. Das ist alles.“
Darum sagt er (= Gott): „Seht, ich.“ Wer da „ich“ sagt, der muss das Werk aufs beste leisten. Niemand kann dieses Wort im eigentlichen Sinne aussprechen als der Vater. Eckhart
Das Absolute ist keines der Dinge, deren Quelle Es ist; Seine Natur ist, dass nichts über Es beteuert werden kann – nicht Existenz, nicht Wesen, nicht Leben. Es übersteigt all diese. Aber bemächtige dich Seiner indem du wirklich ausmerzt etwas zu sein, und du besitzt etwas Wunderbares. Plotin
Dieses einige Eine ist ohne Weise und ohne Eigenheit. Eckhart
Jede Kreatur leugnet, der andere zu sein ... Aber Gott ist der Verleugner der Leugnungen. Eckhart
Nun sind alle Dinge in Gott gleich und sind Gott selbst. Eckhart
In Gott allein kann der Mensch dem Menschen begegnen. George Macdonald
Geh über in den grenzenlosen Ozean, so dass der einzelne Tropfen – du selbst – zu einem Meer werden kann. Rumi
Das eine Prinzip der Hölle ist: ‚Ich gehöre mir!’ George Macdonald
Das einzige Wesen das ist, ist der von nichts abhängige Tao-Mensch, der in diesem Augenblick meiner Rede über das Dharma zuhört. Lin-chi
Aus der Meditation über Ihn entsteht, bei Auflösung des Körpers, der Dritte Zustand, der Zustand von universeller Herrschaft: aber nur er, der allein ist, ist ganz zufrieden. Svetasvatara Upanishad
Die seltsame Tatsache ist: wenn sich eine Tür öffnet und ein Licht aus einer unbekannten Quelle in die dunkle Kammer des Bewusstseins scheint, verflüchtigen sich alle Zeit- und Raumbeschränkungen, und wir stoßen ein Simhanada (Löwen-Röhren) aus: ‚Bevor Abraham war, bin ich’ oder ‚Ich allein bin der Hochehrwürdige Eine über und unter den himmlischen Mächten.’ D.T. Suzuki
O Shariputra, in der Leerheit gibt es weder Auge noch Ohr, weder Nase noch Zunge, weder Leib noch Seele ... Form unterscheidet sich nicht von der Leerheit, wie auch Leerheit sich nicht unterscheidet von Form ... Wer die Vollkommenheit der wunderbaren Erkenntnis erreicht hat, weilt ungehindert in voller Bewusstheit. Ohne Verwirrungen aber ist er frei von Furcht. Herz-Sutra
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