Überlegung 52
Willkommen!
Deinen Geist finden
Wo ist Dein Geist?
Wie groß ist Dein Geist?
Gibt es eine Trennlinie zwischen Deinem Geist und Deiner Welt?
Das sind Fragen, die viele von uns niemals fragen, geschweige denn, sich tatsächlich genauer anschauen. Wir akzeptieren automatisch, was die Gesellschaft uns sagt, dass unser Geist in unserem Kopf ist, klein und getrennt von der Welt. Wer wollte dies je in Frage stellen?
Warum ist das wichtig?
Wenn Du ernsten oder nur leichten psychischen Schmerz erfährst - was wir irgendwann alle tun - dann wird die Frage, was und wo Dein Geist ist, entscheidend.
Warum?
Weil wenn Dein Geist für Dich zentral ist, und klein, und getrennt von der Welt, dann bist Du gefangen in diesem Elend. Du bist dieses Elend. Du fühlst Dich gefangen, unter Druck, am Ende Deiner Weisheit.
Aber wenn Du entdeckst, dass Dein Geist nicht zentral ist, nicht hier, sondern dort, nicht klein, sondern grenzenlos, nicht getrennt von der Welt, sondern mit ihr verwoben - nicht Dein Geist, sondern der Geist der Welt - dann bist Du, sobald Du dessen gewahr bist, frei von Deinem Geist, Du bist befreit von seinem Stress und seinem Elend, denn Du betrachtest ihn von dem Frieden und der Freiheit aus, welche Du wirklich bist.
Wenn Du den wahren Ort Deines Geistes übersiehst, dann bist Du zurückgeworfen auf Dein Elend, in Dein Gefängnis. Schau noch einmal und siehe, wo Dein Geist ist, und Du bist, in diesem neuen Moment, frei von Deinem Geist und seiner Not - denn Du siehst, dass Dein Geist dort ist und nicht hier. Das Zauberwort heißt Aufmerksamkeit. Es geht nicht darum, zu lernen, wo der Geist ist, sondern darum, die Wahrheit zu bemerken und wiederzuentdecken, wieder und immer wieder - die Wahrheit, die tief und wundervoll und überaus befreiend ist.
Liebe Grüße,
von dieser wundervollen, geistfreien, friedvollen, befreiten Stille, die wir alle sind.
Das Problem mit dem Geist ist seine angenommene Abwesenheit von der Welt, seine angenommene Verdichtung in ein atomares Ding hier. Der Geist geht in die Irre durch das Missverständnis, wo er ist und wem er gehört. (1977 interview with Douglas Harding)
(übersetzt von Tom Horn)