Überlegung 46
Willkommen!
Magisches Auge
Ein Freund bemerkte, dass das Sehen ist, wie wenn man auf Magische-Augen-Bilder schaut. Wenn man auf diese Arrangements aus farbigen Punkten schaut, kommt ein Moment (wenn man seinen Fokus entspannt), wo man plötzlich ein dreidimensionales Bild sieht, das zuvor verborgen lag. Sobald man es sieht, ist es offensichtlich. Aber wenn der Fokus wechselt, ist es verschwunden.
Ja, Sehen ist genauso. Normalerweise schauen wir auf die Welt ohne den Raum zu bemerken, aus dem wir herausschauen. Um den Raum zu sehen, muss unsere Aufmerksamkeit verschoben werden - zurück zu uns selbst. Und dann schauen wir plötzlich bewusst aus dieser unbegrenzten Klarheit heraus. Und dann können wir plötzlich wieder, wie bei den Magische-Augen-Bildern, diese Klarheit hier übersehen. Als ob sie plötzlich verschwunden wäre. Natürlich ist sie das nicht wirklich, aber wir sind dann nicht länger ihrer bewusst. Im nächsten Moment jedoch, können wir unsere Aufmerksamkeit wieder verschieben und den Raum wieder sehen.
Ein Unterschied zwischen Sehen und der Erfahrung mit dem Magischen Auge ist, dass in letzterem der Fokus-Wechsel bedeutet, dass Du eine Tiefe dort in dem Bild entdeckst, während Sehen bedeutet, Du entdeckst eine Tiefe hier in Dir selbst. Die Tiefe hier in dem Magischen Auge ist begrenzt und beschränkt darauf, was sich in dem Bilderrahmen befindet, aber die Tiefe hier, die Du bist, ist endlos und beinhaltet die ganze Welt.
Ein weiterer Unterschied ist, dass es möglicherweise Zeit brauchst, bis Du Deinen Fokus entspannst und das
Bild in dem Magisches-Auge-Bild siehst. Es kann schwierig sein, es zu sehen. Aber Dein Nicht-Gesicht zu sehen? Das ist leicht zu sehen - das Leichteste auf der Welt. (Ok, das leichteste Nicht-Ding auf der Welt, und das einzige Nicht-Ding in der Welt!)
Das Bild in dem Magisches-Auge-Bild zu sehen, ist ein Spaß, der nicht Deine tiefsten Annahmen über Dich selbst herausfordert, während Sehen eben das tut. Es gibt kein Tabu, wenn man in das Magische Auge schaut, aber es gibt ein Tabu zu sehen, was Du wirklich bist. Dieses Sehen wird in unserer Gesellschaft unterdrückt, und in Welt tut es kaum jemand. Wenn über Sehen gesprochen wird, dann wird es gewöhnlich als Trick oder Illusion abgetan. Dabei ist es Trick und Illusion, hier ein Gesicht hinzufantasieren! Es ist eine notwendige Illusion, die Du akzeptieren musst, während Du aufwächst - es setzt Dich in die Lage, dass Du als Person in der Welt agierst und einen Sinn darin siehst. Aber das ist nicht die ganze Geschichte, und wenn Du denkst, sie wäre es, dann verpasst Du das Herz dieser Geschicht, das Herz Deiner selbst. Diese Blindheit für das Licht in Deinem Zentrum verursacht Leiden, denn wenn Dich selbst nur als menschlich zu sehen heißt, Dich zuweilen einsam, mangelhaft, arm, kraftlos, ängstlich und besorgt zu fühlen.
Aber wenn Du den Fokus auf das Licht im Herzen Deines Lebens richtest - wenn Du bewusst aus dem Licht lebst, als das Licht - dann entspannst Du Dich in den Grund, der das Heilmittel für alle Unsicherheiten ist, denn dieser Grund - der Grund des Seins - ist, obwohl er nichts als Licht ist, stabil, weise, liebevoll, kraftvoll, reich, friedvoll......
Dieser Grund, dieses Licht, weitgehend als Illusion abgetan, entpuppt sich bei genauer Betrachtung als absolut, tiefgreifend, wundervoll wirklich. Verändere den Fokus, und dann - werde wirklich! Entdecke wie nützlich und schön dieser Grund, dieses Licht, in deinem Leben sein kann. Es ist der beste Freund, den Du hast.
Jedes Mal, wenn Du in dieses sichtbare Licht schaust, jedes Mal, wenn Du Dich diesem felsenfesten Grund anvertraust, verstärkst Du eine Gewohnheit in Deinem Leben - die Gewohnheit, nach Hause zu kommen. Als würdest Du einen Muskel trainieren. Verliere es nicht, benutze es! Du schwächst damit auch ein verstecktes, doch machtvolles Tabu, das uns verbietet, nach HIER zu scheuen, das uns verbietet, bewusst von HIER zu leben. Es ist ein Tabu, dessen Tage gezählt sind.
Liebe Grüße,
Richard
(übersetzt von Tom Horn)